Neutralität bedeutet Nichtbeteiligung eines Staats an einem Krieg anderer Staaten. Darin wurde die Schweiz von der Teilnahme an militärischen, nicht aber an wirtschaftlichen Sanktionen befreit, weshalb man von der «differentiellen Neutralität» sprach. 1900) / Weltweite Zusammenarbeit. Die Schlussakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE, seit 1995 OSZE) von 1975 bestätigte allen Teilnehmerstaaten «das Recht auf Neutralität». Die Neutralitätspolitik ist nicht an Rechtsnormen gebunden. Dieses verpflichtet Österreich unter anderem … Die Dienstleistungsfunktion wird erstmals 1870 in einer Botschaft des Bundesrats erwähnt. Sie umfasst alle Massnahmen, die ein neutraler Staat im Krieg oder ein dauernd neutraler Staat bereits im Frieden über seine neutralitätsrechtlichen Verpflichtungen hinaus nach freiem Ermessen trifft, um die Wirksamkeit und Glaubwürdigkeit seiner Neutralität zu sichern. Selbst vor hochpolitischen Mandaten schreckte die Schweiz nicht zurück, etwa im deutsch-polnischen Konflikt um Oberschlesien, in der Frage des Plebiszits im Saarland oder mit der Funktion von Carl Jacob Burckhardt als Hochkommissar des Völkerbunds in der Freien Stadt Danzig ab 1937. Der Völkerbundsrat bestätigte die Anerkennung in der Londoner Erklärung vom 13. Die Dienstleistungsfunktion schliesslich trug dazu bei, das neutralitätsbedingte Abseitsstehen durch Tatbeweise internationaler Solidarität auszugleichen (Gute Dienste). Allerdings verbot sie in der Regel die Belieferung Kriegführender mit Waffen und Munition. Kein anderes Land engagierte sich derart stark für Schiedsgerichtsverfahren, und zwar nicht nur in bilateralen Verträgen, sondern auch durch die Beteiligung von Schweizern an Streitschlichtungen aufgrund der Friedensverträge. Jahrhundert, etwa 1501 die Stadt Basel, für den Fall von Konflikten zwischen den Orten zum «Stillesitzen» und zur Vermittlung verpflichtet. Über 100'000 Soldaten und Offiziere wurden interniert. Bei friedenserhaltenden Operationen der UNO beschränkte sich die Schweiz im Gegensatz zu den anderen Neutralen auf materielle Hilfeleistungen. Neutralität. Die Integrationsfunktion verblasst angesichts der Tatsache, dass die Schweiz bis tief in den Osten Europas von demokratischen Rechtsstaaten umgeben ist, die friedlich zusammenarbeiten. +41 (0) 58 461 12 19, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, Einhaltung und Förderung des Völkerrechts, Internationale Menschenrechtsübereinkommen, Rückerstattung unrechtmässig erworbener Gelder, Nachhaltigkeit, Umwelt, Energie, Gesundheit, Bildung, Wissenschaft, Verkehr, Raumfahrt, Expertenpool für zivile Friedensförderung, Fokus Entführungsrisiko in der Sahara und Sahelzone, Belarus Das sich daraus ergebende Bündnissystem führte innenpolitisch zu sich teilweise widersprechenden Interessen. Aber zur Stärkung der neutralen Unabhängigkeitspolitik verbot die BV den Kantonen, Bündnisse mit dem Ausland einzugehen. Die Integrationsfunktion der Neutralität wurde so um die sprachlich-kulturelle Vielfalt der politischen Willensnation erweitert. Umgekehrt kam der einseitige Nachrichtenaustausch der Schweizer Armee mit Deutschland und Österreich-Ungarn einer Verletzung des Neutralitätsrechts gleich (Obersten-Affäre). Zu den wichtigsten Pflichten eines neutralen Staates gehört es. Sie trägt bei zum Frieden und zur Sicherheit in Europa und jenseits der Grenzen Europas. Die Neutralität als Handlungsmaxime der Aussenpolitik half mit, die Existenz der Eidgenossenschaft zu sichern und das Land aus Kriegen herauszuhalten. In Basel von, Bundesrat Marcel Pilet-Golaz als Seiltänzer. Auf diese Weise gefestigt, konnte sich die Schweiz einerseits aus den Einigungs- und Befreiungskriegen sowie aus dem Deutsch-Französischen Krieg (1870-1871) heraushalten. Vom Neutralitätsrecht ist die Neutralitätspolitik zu unterscheiden. Sie beschränkte sich auf die Aufnahme von Glaubensflüchtlingen, auf mehrere Versuche zur Friedensvermittlung (z.B. Die Gleichgewichtsfunktion entsprach über lange Zeit den geostrategischen Interessen Europas (Europäisches Gleichgewicht). Trotz Nichtmitgliedschaft betraute die UNO Schweizer mit hochrangigen Mandaten. Die Neutralität der Schweiz ist den Verteidiger der gerechten Sache schwäche, und er müsse im Zweifelsfall beide Parteien gleich behandeln. Neutralitätspolitik der Schweiz auf den Punkt gebracht: Ein Staat ist neutral, wenn er sich grundsätzlich nicht in Konflikte zwischen anderen Staaten einmischt. Deutschland forderte unter Berufung auf «strikte Neutralität» die Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit. Der Begriff Das Haager Neutralitätsrecht garantierte, mit einigen Ausnahmen, die Freiheit des staatlichen und privaten Wirtschaftsverkehrs mit Kriegführenden. Die Kriegführenden haben die Neutralität zu respektieren und sich jeder Verletzung des neutralen Staatsgebiets zu enthalten. 4. Die Periode der Verfestigung endete mit der Kodifizierung des Neutralitätsrechts in den Haager Konventionen von 1907. Dementsprechend wurde der Beitritt zur UNO, der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und der Europäischen Gemeinschaft abgelehnt. Die Neutralität verbietet die Entsendung von Truppen, Kriegsmaterial, Bannware durch den neutralen Staat an einen Kriegführenden. Die Unabhängigkeitsfunktion droht sich ins Gegenteil zu wenden, weil die Schweiz faktisch in die EU integriert ist und zu einem Nachvollzugsland ohne Mitbestimmung absinkt. Die aussenpolitische Abstinenz stellte eine wesentliche Bedingung für das Wechselspiel von Konsolidierung und Vertiefung der Integration dar. Differential Neutrality Instead of Integral Neutrality at The End of The War↑ Die erste offizielle Neutralitätserklärung der Tagsatzung stammt von 1674. Transit, aber ohne Beteiligung eigener Truppen) und die bündnisfreie internationale Kooperation in der Sicherheitspolitik. Von dieser Verpflichtung löste sich die Eidgenossenschaft 1638. Eine Sonderleistung gelang mit der Evakuierung der Zivilbevölkerung aus dem belagerten Strassburg während des Deutsch-Französischen Kriegs. Seit Ende des Kalten Krieges hat sich die weltpolitische Lage stark geändert: Formell gesehen ist Österreich immer noch neutral. Obwohl der Kalte Krieg kein zwischenstaatlicher Krieg im Sinn des Völkerrechts und folglich kein für das Neutralitätsrecht relevanter Konflikt war und obwohl sich die Neutralitätspflichten im Frieden auf das Aggressions-, Bündnis- und Stützpunktverbot sowie auf das – freilich umstrittene – Rüstungsgebot beschränken, erhoben Bundesrat, Parlament und Kreise der Wirtschaft die Neutralität zur Staatsdoktrin. Erstens war der Neutrale gemäss dem autoritativen Völkerrechtskompendium Hugo Grotius' («De iure belli ac pacis») von 1625 verpflichtet, Kriegführenden den militärischen Durchzug zu gewähren. Und zwischen 1965 und 1970 erschien die groß angelegte, vierbändige Geschichte der schweizerischen Neutralität von Edgar Bonjour. Neutralitet i folkrätten innebär att en stat inte stöder någondera sidan i en väpnad konflikt mellan andra stater eller militära förband.Man skiljer på neutralitet och alliansfrihet, eftersom neutralitet i folkrättslig mening inte kan förekomma förrän i en konkret konfliktsituation. Diese Auffassung änderte sich aber rasch. Die schweizerische Neutralität entstand nicht aufgrund eines einmaligen Willensakts, sondern erwachte «allmählich aus dem Dämmer völkerrechtlicher Verflechtungen zu klarem Bewusstsein» (Edgar Bonjour). Mai 2019 „Hamburgs Kultursenator hält sich nicht mit falsch verstandener Neutralität auf. Sechs Konzeptberichte (1992 Neutralitätsstudie einer Expertenkommission, 2000 und 2005 Neutralitätsberichte des EDA, 1993 und 2000 aussenpolitische Berichte des Bundesrats, 2000 sicherheitspolitischer Bericht) definierten in der Folge die Stellung der Schweiz im neuen internationalen Umfeld. Faktisch jedoch spielt dieses Konzept eine immer geringere Rolle. Die mündlichen Eventualabsprachen des Generalstabs mit der deutschen und französischen Heeresleitung für den Fall eines Angriffs auf die Schweiz waren hingegen neutralitätsrechtlich zulässig. In der Folge wurde sie zum Kriegsschauplatz, besetzten Land und militärischen Durchmarschgebiet (Koalitionskriege), wobei weder Frankreich noch die Alliierten die schweizerische Neutralität respektierten. Bis heute beherbergt sie den europäischen Hauptsitz und zahlreiche Spezialagenturen der UNO. Dieses verbot Exporte in Gebiete, in denen Krieg herrscht oder unmittelbar droht oder in denen die Menschenrechte systematisch verletzt werden. Deshalb wurde sie im Bewusstsein vieler Schweizer zu einem nationalen Identitätsmerkmal. der Gegenwart, 2004, Neutralität am Ende? Bei der Gründung der Vereinten Nationen (UNO) wandte sich vor allem Frankreich gegen die Aufnahme neutraler Staaten. 1948 unterstützte sie im Rahmen der Organisation für Europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit (seit 1960/1961 OECD) den Marshallplan für Westeuropa. Überrascht wurde die Schweiz Mitte der 1990er Jahre durch die massiven Angriffe aus den USA wegen ihres Verhaltens im Zweiten Weltkrieg. Februar 1920. Ursprünglich funktionierte das Internet auch aus technischen Gründen «netzneutral» und nach dem End-to-end Prinzip. Die Schweiz muss hier klüger agieren - und sie hat gute Voraussetzungen dafür. Im Beitrittsgesuch hielt der Bundesrat an der Neutralität fest. Zwischenstaatliche Kriege im Bereich der EU sind auf absehbare Zeit unwahrscheinlich. Mit dem allmählichen Ausscheiden der Eidgenossenschaft aus dem Heiligen Römischen Reich ab dem 16. 1993-2008 waren 79-93% der Schweizer Bevölkerung für die Beibehaltung der Neutralität und 67-81% vertraten die Meinung, die Neutralität sei untrennbar mit dem schweizerischen Staatsgedanken verbunden – beide Haltungen mit steigender Tendenz. Rund 60'000 Flüchtlinge, darunter annähernd die Hälfte Juden, fanden Aufnahme in der Schweiz. Doch diese Sachlage kann sich wieder ändern. Die Neutralität, heißt es dort, ist die Grundlage der Unabhängigkeit und Sicherheit der Schweiz. Das Neutralitätsrecht, das in den Haager Abkommen vom 18. Mitunter wurde das nüchterne Kalkül durch die Idee einer humanitären Mission der Schweiz erweitert. Neutral ist die Schweiz de facto seit 1516. Doch was bedeutet er eigentlich und in welchen Situationen wird er... - Definition, unparteiisch, gerecht Entgegen den Restriktionen von Grotius setzte die Eidgenossenschaft das Freihandelsrecht auch in Kriegszeiten durch. Erst der Neuenburger Völkerrechtler Emer de Vattel attestierte 1758 den Neutralen die Freiheit, mit den Kriegführenden Handel zu treiben. Eine Neutralität »nach dem Vorbild der Schweiz« Skizze Die zentrale Lage in Europa im Allgemeinen sowie die Zugehörigkeit zur europäi-schen Zwischenzone West im Speziellen bestimmen seit 1291 die militärgeografische Situation der Eidgenossenschaft. Im völkerrechtswidrigen Irak-Krieg 2003 verhielt sich die Schweiz neutral (Verbot des Transits mit Ausnahme humanitärer Transporte, Verbot der Kriegsmaterialausfuhr an Kriegführende). Nur zögernd nahm die bewaffnete Neutralität Gestalt an. Durch ihre Mittellage trennte und verband die Schweiz drei europäische Sprach- und Kulturräume. Vor diesem Hintergrund können fünf Funktionen der Neutralität identifiziert werden: die Integrations-, Unabhängigkeits-, Freihandels-, Gleichgewichts- und Dienstleistungsfunktion. Begleitet wird dies durch die diplomatische Vermittlungstätigkeit und das humanitäre Engagement der Schweiz (Gute Dienste). Neutralität ist aus ihrer Sicht gleichbedeutend mit politischer Abstinenz, «sonst ist die Vermittlerrolle in Gefahr». Dementsprechend war die «Behauptung der Neutralität» lediglich in den Kompetenzartikeln der Bundesversammlung und des Bundesrats enthalten. Neutralitätspolitisch fragwürdig erscheint dagegen der Versuch des Bundesrats Arthur Hoffmann, einen deutsch-russischen Separatfrieden zu vermitteln (Grimm-Hoffmann-Affäre). In der Korea-Mission zur Überwachung des Waffenstillstands ab 1953 akzeptierten die Schweiz und Schweden die Rolle als «westliche Neutrale» neben den «östlichen Neutralen» Polen und Tschechoslowakei. In Europa z.B. Neutralität seit 1945, hg. Es legt die Rechte und Pflichten eines neutralen Staates fest. Die alteidgenössische Neutralität wich von der späteren Neutralitätsauffassung ab. Ausländische Stimmen nahmen die schweizerische Neutralität unterschiedlich wahr: Begrüssten die einen sie als Friedensbeitrag, beargwöhnten andere sie als Heuchelei, Feigheit, Schwarzfahrerei oder Profitsucht. Vom Neutralitätsrecht ist die Neutralitätspolitik zu unterscheiden. Vielmehr definierte sie diese als ein «Mittel zum Zweck», als eine zur Zeit «angemessen erscheinende Massregel, um die Unabhängigkeit der Schweiz zu sichern». 1750-1850) / Neuordnung Europas, Epochen / Bundesstaat (bis ca. Trotz innereidgenössischer Bündnisverpflichtungen oblag die Hauptlast des Grenzschutzes zunächst den Grenzorten. Die Neutralität der Schweiz Obwohl sich zuerst eine Mehrheit für den Beitritt zum EWR ausgesprochen hatte, wurde letztendlich an der Unabhängigkeitspolitik festgehalten und ein Beitritt kam somit nie zustande. 1900) / Internationale Konflikte, Epochen / Bundesstaat (ab ca. Der Neutrale hat darüber hinaus insbesondere das Recht, den wirtschaftlichen Verkehr mit den Kriegführenden – abgesehen von den erwähnten Ausnahmen – aufrecht zu erhalten, Flüchtlingen Asyl zu gewähren, Kombattante von kriegführenden Staaten zu internieren und Neutralitätsverletzungen auch militärisch abzuwehren. Im Vertrag von Versailles 1919 (Artikel 435) wurde die Neutralität der Schweiz «zum Zwecke der Aufrechterhaltung des Friedens» anerkannt. Wichtige Verträge kamen in der Zwischenkriegszeit in der Schweiz zustande, so 1923 in Lausanne und 1925 in Locarno. Die Freihandelsfunktion ermöglichte die Weiterführung des Wirtschaftsverkehrs mit den Kriegführenden und sicherte so das wirtschaftliche Überleben des rohstoffarmen Kleinstaats (Aussenwirtschaft). Im Zweiten Weltkrieg war die Schweiz existentiell bedroht, da sie mit einem militärischen Angriff der Achsenmächte rechnen musste. Demnach ist es den Neutralen untersagt, den Kriegführenden Truppen und Operationsbasen zur Verfügung zu stellen, den Durchmarsch zu gestatten, aus staatseigenen Beständen Kriegsmaterial zu liefern, Staatskredite für Kriegszwecke zu gewähren oder militärische Nachrichten zu übermitteln. Im Moskauer Memorandum erklärte sich Österreich 1955 bereit, «immerwährend eine Neutralität der Art zu üben, wie sie von der Schweiz gehandhabt wird». Neutralität Ein Staat verhält sich neutral, wenn er in einem Krieg nicht Partei ergreift. Komme, was wolle, wir werden ihre Unverletzlichkeit und Neutralität respektieren.“ Doch mehrmals lässt Hitler recht detaillierte Pläne für den Viele Länder haben sich für die Neutralität entschieden. Die Unabhängigkeits- oder Schutzfunktion gewährleistete den äusseren Frieden, indem Kriege vom eigenen Land ferngehalten und hegemoniale Bestrebungen der Grossmächte mehr oder weniger abgewendet wurden. (Swasiland), Vereinigtes Königreich Die Zusammenarbeit mit der Nato im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden seit 1996 ist neutralitätspolitisch diskutabel, aber neutralitätsrechtlich unbedenklich, weil damit keine Beistandspflicht verbunden ist. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) beschäftigte 4000 Personen zur Betreuung von Kriegsgefangenen und für das Auffinden von Vermissten. Die Dienstleistungsfunktion der alteidgenössischen Neutralität war schwach ausgeprägt. Der sogenannte Eizenstat-Bericht von 1997 verurteilte die damalige Neutralität mit Blick auf die Goldkäufe der schweizerischen Nationalbank, die Rückweisung von an Leib und Leben bedrohten Flüchtlingen und die Verschleppung einer gerechten Lösung für die nachrichtenlosen Vermögen auf Schweizer Banken nach 1945 als amoralisch. Der Bundesrat wird beauftragt, in einem Bericht zuhanden der eidgenössischen Räte seine Definition der schweizerischen Neutralität und seine Haltung zu derselben darzulegen. Im lange Zeit geheim gebliebenen Hotz-Linder-Agreement von 1951 beugte sie sich dem amerikanischen Druck und beteiligte sich an den Embargomassnahmen gegenüber den kommunistischen Staaten. Selbst die Mitgliedschaft der Schweiz im Europarat verzögerte sich bis 1963. An militärischen Beobachtermissionen beteiligte sich die Schweiz hingegen nie, und im Konflikt um Wilna 1920 verweigerte sie den Durchmarsch der Völkerbundstruppen. In zwei Berichten von 1964 und 1966 bewertete die UNO-Völkerrechtskommission die Vereinbarungen über die schweizerische Neutralität als Teil des für alle Staaten verbindlichen Völkergewohnheitsrechts. Dagegen wurden die Guten Dienste – Vertretung diplomatischer Interessen (25 Mandate) und die Internierung von 68'000 Mann – allseits geschätzt. 1870 anerbot sich die Schweiz erstmals als Schutzmacht für die diplomatische Vertretung der Interessen kriegführender Staaten und ihrer Angehörigen. Die Neutralität der Schweiz ist selbst gewählt, dauernd und bewaffnet. Die Schutzwirkung der Neutralität ist gering. Als ein Ergebnis des Wiener Kongresses (1814-1815) erliessen die Grossmächte Österreich, Frankreich, Grossbritannien, Preussen und Russland am 20. Sie bedeutet, dass sich die Schweiz nicht an bewaffneten Konflikten zwischen anderen Staaten beteiligt. Die UNO, die Schweiz und alle anderen neutralen Staaten halten indessen die UNO-Mitgliedschaft mit der Neutralität für vereinbar. Genf setzte sich gegen internationale Konkurrenz als Sitz des Völkerbunds durch. Zur Bewältigung anderer Grossrisiken (Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, Migration, internationale Kriminalität, Wirtschaftskrisen, Umweltkatastrophen) nützt sie überhaupt nichts. Da das Neutralitätsrecht letztmals 1907 festgeschrieben worden war, als es noch keine universelle kollektive Sicherheitsorganisation gab, bestand im Völkerrecht diesbezüglich eine Lücke. zur schweiz. Der nachhaltigste Beitrag war die Gründung des Roten Kreuzes. 1955 letztlich durch einen Vorvertrag ermöglicht wurde, das so genannte Moskauer Memorandum, abgeschlossen von einer österreichischen Regierungsdelegation am 15. Eidgenössisches Departement für Ferner profilierte sie sich als Sitz internationaler Organisationen und Konferenzen. Ergänzt wurde das Defensionale durch die sogenannten Vormauern, d.h. einem an die Eidgenossenschaft grenzenden Gürtel neutralisierter Zonen, in denen fremde Truppenansammlungen und Kampfhandlungen verboten waren. Auch die Unabhängigkeitsfunktion der Neutralität trat klarer ins Bewusstsein. In Budapest rettete der Schweizer Vizekonsul Carl Lutz über 62'000 Juden und andere Verfolgte. Zuvor schon hatte die Schweiz an Einsätzen in der Westsahara, in Namibia, Bosnien und im Kosovo mit unbewaffneten Militärpersonen teilgenommen. Das ab 1973 geltende strenge Verbot der Kriegsmaterialausfuhr in Kriegs- und Krisengebiete wurde 1998 durch ein neues Gesetz abgeschwächt. Der Zusammenhalt der Sprachregionen stand indessen nie zur Diskussion. Abgesehen von der Zeit zwischen 1798 und 1815 lässt sich die schweizerische Neutralität im Rückblick als Erfolgsgeschichte beschreiben. Der Zusammenbruch des Ostblocks 1989 und die Auflösung der Sowjetunion 1991 veränderten die Weltlage. Bitte konsultieren Sie für Informationen zu Verlinkung, Verwendung und Zitierung die, Ein Unternehmen der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, Titelblatt des in Leiden publizierten Werks von Hugo Grotius mit dessen Porträt auf dem Frontispiz, 1759, Zur Zeit der beiden Weltkriege (1914-1945), Postkarte mit einer Karikatur, welche die Schwierigkeiten der Schweiz bei der Wahrung der Neutralität darstellt, um 1915, Die Schweiz als Friedensinsel und ihre Guten Dienste. Die Schweiz habe sich «jedes Kommentars zu enthalten». Sie betreute die Staatenkonferenzen zur Weiterentwicklung der Genfer Konventionen von 1949 und der Zusatzprotokolle von 1977 und übernahm als Schutzmacht unter anderem die Vertretung der Interessen der USA in Kuba ab 1961 und im Iran ab 1979. „Die Schweiz ist wegen ihrer Neutralität eine gefragte Vermittlerin. Die Neutralität der Schweiz ist humanitär geprägt und orientiert sich an Friedensfragen. Im Rahmen der Entspannungspolitik und bereits bei der Anerkennung der Neutralität Österreichs kam der geostrategischen Funktion eine neue Bedeutung zu: Österreich und die Schweiz bildeten einen 800 km langen Querriegel zwischen Nato-Mitte und Nato-Süd. Dementsprechend schlossen die Eidgenossen gesamthaft oder in Teilen Allianzen, vor allem mit Frankreich, Österreich, Savoyen und Spanien. Die Neutralität stiftete Einheit. Die Integrationsfunktion diente dem inneren Frieden und Zusammenhalt der konfessionell und kulturell heterogenen Eidgenossenschaft. Also allgemien ist Neutralität eine der wichtigsten Grundsätze der Aussenpolitik der Schweiz. Karikatur von, Schweizerische Nationalbibliothek, Bern; e-periodica, Plakat des Walliser Komitees "Ja zum UNO-Beitritt", Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste, Dok. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg genoss nicht nur die Neutralität der Schweiz, sondern die Neutralität allgemein einen schlechten Ruf. Zudem führte sie die allgemeine Wehrpflicht ein. In Walter Wolfs Faschismus in der Schweiz (1969) wurde die Schweizer Kollaboration sorgfältig untersucht. In Österreich wurde das Neutralitätsgesetz am 26. November 1815 anlässlich der Pariser Friedenskonferenz den «Acte portant reconnaissance et garantie de la neutralité perpétuelle de la Suisse et de l'inviolabilité de son territoire». Im 19. Die Kriegsparteien hielten sich ebenfalls nicht immer an das Neutralitätsrecht. (Vereinigte Staaten von Amerika), Liste des représentations officielles de la Suisse à l'étranger, Lista delle rappresentanze ufficiali della Svizzera allâestero, Directory of the official Swiss representations abroad, Dienstleistungen für Schweizer Staatsangehörige im Ausland, Rechte und Pflichten der Schweizer Personen im Ausland, Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer, Struktur des Staates und Aktualität der Schweizer Politik, Informationen zu Einreise und Aufenthalt in der Schweiz, Das Wichtigste zur Schweizer Neutralität, Neutralitätspraxis der Schweiz während des Irak-Konflikts, Bericht zur Neutralitätspraxis im Kosovo, Internationale Polizeieinsätze der Schweiz, sich der Teilnahme an Kriegen zu enthalten, alle Kriegsparteien im Hinblick auf den Export von Rüstungsgütern gleich zu behandeln, den Kriegsparteien keine Söldner zur Verfügung zu stellen, den Kriegsparteien sein Staatsgebiet nicht zur Verfügung zu stellen. Missionen im Ausland 1953 1953 werden Schweizer Beobachter mit Zustimmung aller … Als übergeordnetes Ziel der Neutralität lässt sich aus deren Geschichte die Wahrung des inneren und äusseren Friedens im Rahmen relativer Unabhängigkeit und des Gemeinwohls ableiten. österreichischen und schweizerischen Neutralität zu stellen. Die SVP versteht Neutralität als umfassende Unparteilichkeit. Dabei waren innen- und aussenpolitische Gründe im Spiel. Aktive Neutralität 1953 – 1989: Die Schweiz beteiligt sich nicht an wirtschaftlichen Sanktionen, aber an friedensfördernden Massnahmen. (Côte d'Ivoire), Eswatini Damit steht sie in der Tradition der guten Dienste und der humanitären Hilfe. Die dauernde Neutralität ist ein Grundsatz der schweizerischen Aussenpolitik. Das Neutralitätsrecht ist nur auf zwischenstaatliche Konflikte anwendbar und gilt nicht für interne Konflikte, die die Mehrzahl der heutigen Konflikte ausmachen. krieges die Neutralität der Schweiz, was von den kriegführenden Parteien anerkannt wird. Völkerrechtler vertraten die Meinung, das Kriegsvölkerrecht und damit das Neutralitätsrecht habe ausgedient. Jahrhunderts den Pressionen und Interventionsdrohungen (u.a. 1999 nahmen Volk (59%) und Stände (13:10) die neue BV an, welche die mehrdimensionale aussenpolitische Zielsetzung bestätigt, die Neutralität hingegen wie bis anhin in den Kompetenzartikeln verankert. Andererseits widerstand sie dank demonstrativer Verteidigungsbereitschaft und wachsendem Nationalbewusstsein, aber auch dank der Rivalität der Grossmächte und der Unterstützung Englands während des ganzen 19. Unabhängigkeit und der Neutralität der Schweiz.“ Unabhängigkeit und Neutralität gehören in der Aussenpolitik als untrennbares Begriffspaar zusammen. Zwar beteuert der „Führer“ des „Grossdeutschen Reiches“ offiziell: „Der Bestand der Schweiz ist eine europäische Notwendigkeit. Mit der Gründung des Völkerbunds 1920 begann eine aktive Periode der schweizerischen Aussenpolitik. Die Schweiz bemühte sich, ihrer aussenpolitischen Devise «Neutralität und Solidarität» nachzukommen. Seit 1989 verloren die fünf Funktionen der Neutralität deutlich an Gewicht. Nach dem Zusammenbruch der alten Eidgenossenschaft 1798 musste die Schweiz mit Frankreich ein Offensivbündnis abschliessen, was der Preisgabe der Neutralität gleichkam. Diese Rolle kann die Schweiz gut und man sollte darauf aufbauen, anstatt sich von der EU, die auf der Ukraine an vorderster Front mitmischte, einlullen zu lassen. Darüber hinaus trennten die Neutralen Finnland, Schweden, Österreich und die Schweiz zum Teil die beiden Militärbündnisse Nato und Warschauer Pakt. Dem aussenpolitischen Erfolg von 1815 folgte der innenpolitische von 1848, als nach dem Sonderbundskrieg die Gründung des Bundesstaats gelang. Im Fall der Schweiz und Österreichs sprach man lang von immerwährender Neutralität. von D. Schindler, 1984, Kleine Neutralitätsgesch. Wörterbuch der deutschen Sprache. Ein Jahr zuvor waren Truppen der alten Eidgenossenschaft das letzte Mal aktiv an einem bewaffneten Konflikt beteiligt. von G. Kreis, 2007, Schweizerische Treuhandstelle für Überwachung des Warenverkehrs, Société suisse de surveillance économique, Staat, Herrschaft, Politik / Internationale Beziehungen (ab ca. Die Schweiz gestaltet ihre Neutralität unter Berücksichtigung der Erfordernisse internationaler Solidarität, indem sie sie in den Dienst des Friedens und des Wohlstands stellt. Weil die Schweiz ideologisch und wirtschaftlich mit dem Westen eng verbunden war, haftete ihr das Image des «westlichen Neutralen» an. Mit den Alpenpässen kontrollierte die Schweiz geostrategisch wichtige Nord-Süd-Verbindungen; die Fertigstellung des wintersicheren Gotthardtunnels 1882 verstärkte diese Rolle. Dokumentarischen Ausdruck fand diese Haltung in der sogenannten Bindschedler-Doktrin von 1954, die ohne Genehmigung der zuständigen Organe zur «offiziellen Schweizer Konzeption der Neutralität» mutierte. Die Schweiz hat die Neutralität nicht erfunden. Gegen die Fernwirkungen aussereuropäischer, zwischenstaatlicher Kriege, gegen die Folgen von Bürgerkriegen inner- und ausserhalb Europas sowie gegen den Terrorismus schützt die Neutralität kaum. auswärtige Angelegenheiten EDA, Verzeichnis der offiziellen Vertretungen der Schweiz im Ausland (PDF, 1.2 MB, Deutsch). Sie steht für die Gesamtheit der Massnahmen, die ein neutraler Staat von sich aus ergreift, um die Berechenbarkeit und Glaubwürdigkeit seiner dauernden Neutralität zu gewährleisten. Sie steht für die Gesamtheit der Massnahmen, die ein neutraler Staat von sich aus ergreift, um die Berechenbarkeit und Glaubwürdigkeit seiner dauernden Neutralität zu gewährleisten. Wenn ein Land neutral ist, bedeutet das, dass sich dieses Land nicht in Kriege anderer Länder einmischt oder gar an Kriegen anderer Länder teilnimmt. Trotz des gegenwärtigen Bedeutungsverlusts der Neutralität halten Bundesrat, Parlament und alle massgeblichen Parteien und Verbände an der Neutralität fest. Sie wollte nicht ausschliessen, dass die Neutralität unter anderen Umständen «im Interesse der eigenen Selbständigkeit verlassen werden müsse». Sie musste sogar ausländische Kontrolleure im eigenen Land dulden (Schweizerische Treuhandstelle für Überwachung des Warenverkehrs, Société suisse de surveillance économique).